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CHALLENGE ROMANIA 2007

Reisebericht

Anreise:

Nach sehr langer Wartezeit und großer Vorfreude nutzen wir auch in diesem Jahr wieder den Fronleichnam-Feiertag zum gemütlichen Verladen der Motorräder und zum Verpacken unseres Gepäcks mit allen über das Jahr angesammelten Dingen für Bedürftige in Rumänien. Ergebnis ist ein bis unter das Dach voll gepackter Touran und ein ebenso voller Tuareg. Beide noch zusätzlich bestückt mit je einem Anhänger und 2 Motorrädern darauf. Pünktlich um Mitternacht starten Rainer und Horst dann zur großen Fahrt. Rund 1.400 km müssen sie von Eichenzell aus bewältigen. Die bayerische Fraktion (Udo und Heinz) geht es aufgrund der geringeren Fahrstrecke etwas geruhsamer an und startet die Tour erst gegen 05:30 Uhr am Freitagmorgen von Siegsdorf aus. Vereinbarter Treffpunkt ist wie letztes Jahr auch, die Raststätte Ansfelden bei Linz. Hier erwarten Horst und Rainer die beiden gemütlichen Bayern schon etwas ungeduldig, da sie diesmal etwas verspätet eintreffen. Über Wien, Nickelsdorf, Budapest, Szeged, Cenad, Timisoara und Caransebes fahren wir nun gemeinsam nach Borlova. Hier werden wir von Zaharia Musteta freundlich empfangen und bekommen auch gleich unsere Quartiere zugewiesen. Bei Zaharia treffen wir auch auf zwei alte Bekannte, es sind Toni und Belinda aus Wien, die wir dort letztes Jahr schon kennen lernten. Dann packen wir erst einmal nach rund 19- bzw. 14-stündiger Fahrt den obligatorischen Ramazotti aus und genehmigen uns etwas von dieser Köstlichkeit.

Auch die Qualität des dort zur Verfügung stehenden URSUS-Bier müssen wir selbstverständlich am Abend noch prüfen.

Das Ergebnis ist sehr zufrieden stellend und nach einer geruhsamen Nacht steht einer gemütlichen Einführungsrunde am nächsten Tage sicherlich nichts mehr im Wege.

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1. Tag: Borlova – Muntele Mic – Poiana Marului – Cuntu – Varciorova - Borlova

 

Frisch und voller Tatendrang mit blitzblanken Motorrädern ziehen wir los, um uns über die alte Militärstrasse auf den Weg zum Skigebiet am Muntele-Mic zu begeben.

Sofort werden wir unterwegs auf groben Schotter anständig durchgeschüttelt. Wieder hinunter folgen wir der erst im letzten Jahr neu geteerten Straße von Borlova zum Skigebiet, bis zur Abzweigung Richtung Cuntu-Wetterstation. Danach biegen wir linkerhand an einem Abzweig in einen relativ guten Forstweg ein und fahren immer an einem Bach entlang bis hinunter zum Stausee bei Poiana Marului.

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Rundweg um den See herum wegen zu hohem Wasserstand augenblicklich nicht befahrbar ist. Nach Besichtigung der imposanten Natursteinmauer geht es auf gleichem Wege wieder zurück, natürlich nicht ohne den ein oder anderen Seitenweg zu erkunden.

Leider stellen wir dort fest, dass der

Textfeld: Route Tag 1
Karpaten 2007

An der Cuntu-Wetterstation angekommen schlagen wir die Route über Dosul Mare zum Dörfchen Varciorova ein.

Doch zuvor schauen wir mit wehmütigen Blick auf die extrem steinige Auffahrt zum Tarcu Gipfel, welche wir letztes Jahr an dieser Stelle unter die Stollen genommen hatten. Von Varciorova aus wollen wir einem uns ebenfalls bereits bekannten Track über die Obstgärten nach Borlova folgen. Leider übersehen wir einmal kurz die richtige Abzweigung und müssen deshalb einen neuen Weg einschlagen, welcher zumindest grob in Richtung Borlova führt.

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Wir finden auch eine schöne, schmale  Waldauffahrt, welche jedoch eher zum Wandern als zum Enduro-Wandern geeignet ist und folgen danach einem teilweise relativ anspruchsvollen Höhenweg. Zum Ende des Weges werden wir dann plötzlich von Toni und Belinda überholt, die sich hier in Rumänien bereits schon einige Tage austoben.

Bei Zaharia angekommen parken wir rasch die Motorräder, um dann auch schon wieder mit der obligatorischen Qualitätsprüfung des vorhandenen URSUS beginnen zu können, denn der erfahrene Flüssigkeitsverlust muss ja auf schnellste Art und Weise wieder ausgeglichen werden.

X-Track TeamTextfeld: Route Tag 2
Karpaten 2007

2. Tag: Borlova – Obstgärten – Zlagna – Bolvasnita – Ilova Top – Varciorova – Borlova

Heute ist erst einmal gemütliches Frühstück im Freien bei erstklassigem Wetter angesagt. Dabei bemerken wir, dass sich zwischenzeitlich auch noch eine weitere und größere Gruppe bei Zaharia einquartiert hat. Nachdem sich die allgemeine Abfahrtshektik dieser Gruppe (angeführt von Super-Ingo) gelegt hat, starten auch wir zu einer Erkundungstour über einen Höhenzug in Richtung Zlagna.

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Nach einigen Verwirrungen münden wir auf einem wunderschönen Weg, der über weite Wiesen und durch Waldstücke mit tiefen Wasserlöchern von Borlova nach Zlagna führt.

 

„Horst: Es ist manchmal gar nicht so einfach, gerade und ohne nasse Stiefel da durch zukommen“

Über diverse Karrenwege suchen wir uns zunächst einen Verbindungsweg nach Bolvasnita und Varciorova. Kurz vor Erreichen des Ortes steht nun eine kleine Fluss-durchfahrt auf dem Programm. Allerdings wollen wir uns zuvor noch eine kleine Pause gönnen, bei welcher Udos Helm und auch Sonnenbrille von schnell herbei eilenden Kindern ausgiebig begutachtet und anprobiert werden.

 

Unser nächstes Ziel ist Ilova-Top, ein Kontrollpunkt der EnduRoMania, welcher mit steiler und schwieriger Auffahrt beschrieben wird. Und tatsächlich haben wir alle an der einen oder anderen Stelle mit den Tücken des steilen und steinigen Waldweges, mit rutschigen Wurzeln und Geröll zu kämpfen. So Mancher probiert es sogar mehrmals, nicht wahr Udo?

Aber dann führt uns ein schöner waldfreier Höhenweg wieder bis zu dem Verbindungsweg der Cuntu-Wetterstation nach Varciorova und natürlich beinhaltet eine Sektion auch wieder felsige, schmale und sehr schwierige Abfahrtsstücke, was für einen sprungartigen Anstieg unseres Adrenalinspiegels sorgt.

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Auf dem Weg vom Vortag touren wir nun zurück nach Varciorova. Diesmal finden wir auch die richtige Abzweigung und somit unsere Obstgartenroute vom letzten Jahr. Aufwärts geht es in Richtung Borlova. Voller Konzentration benutzen wir den heuer schmalen und schmierigen Mittelsteg des Weges um nicht tief in die ausgefurchten Spuren abzurutschen. Dann, urplötzlich nach einer Rechtskurve um einen Apfelbaum herum, ein riesiges Loch vor Udos Vorderradreifen. Ihm bleibt kaum Zeit zum Überlegen - Also stehen bleiben und die Anderen warnen! Dann erst ist wieder genug Zeit, um sich die beste Möglichkeit aus der Misere zu suchen. Ohne größere Schwierigkeiten bewältigen wir schließlich den restlichen Weg zurück zu Zaharia nach Borlova.

Dort angekommen, werden schnell wieder die Motorräder abgestellt und schon sind wir auch wieder bereit zügig der erneuten Qualitätsprüfung des URSUS entgegen zu treten.

3. Tag: Borlova – Varciorova – Zloaba – Ploputal – Wittmann – Cozia Gipfel – Caransebes

            – Zlagna – Borlova

Textfeld: Route Tag 3
Karpaten 2007

Nachdem wir wieder die allgemeine Abfahrtshektik der anderen (Super-Ingo) Gruppe abgewartet haben, starten wir heute in Richtung Cozia-Gipfel. Über die Obstgartenroute vom Vortag fahren wir nach Varciorova und diesmal in entgegen gesetzter Richtung hinauf bis zur Abzweigung nach Zloaba um dann wieder steil hinunter ins Ploputal zu gelangen.

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Dort wollen wir eine wilde Bachdurchfahrt mit anschließender Steilhangpassage angehen, welche wir noch vom letzten Jahr her kennen. Wie wir jedoch überraschender Weise feststellen, wurde diese Überfahrt  mittlerweile stark entschärft.
So hatte Rainer wohl umsonst die ganze Nacht Alpträume gehabt?

Durch das Ploputal hinaus durchqueren wir dann einige weitere Bachfurten, welche heuer teilweise deutlich tiefer erscheinen als letztes Jahr.

Über nagelneuer Strasse am gerade fertig gestellten Staudamm vorbei, besuchen wir Wittmanns Hütte und nutzten die Gelegenheit für ein prima Mittagessen. Von der Terrasse aus begutachten wir unser heutiges Tagesziel, den gegenüber liegenden Cozia-Gipfel. Nachdem wir ein anständiges Gewitter abgewartet haben, machen wir uns schleunigst auf den Weg dorthin, bevor noch ein weiteres Gewitter unser heutiges Ziel in weite Ferne rücken lässt. Leider ist momentan von Wittmanns-Hütte aus eine direkte Flussdurchquerung zur

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anderen Seite nicht möglich. Der Wasserspiegel ist einfach zu hoch. Also müssen wir zwangsweise wieder zurück und den ganzen Staudamm umfahren.

 

Die Passhöhe gegenüber ist auf ebenfalls neuer Betonstraße schnell erreicht. Dort kommen uns einige wild gestikulierende EnduRoMania-Teilnehmer entgegen.

Sie haben eine Reifenpanne und erzählen uns auch von einer kaputten Luftpumpe. Wir können selbstverständlich aushelfen und so ist das Team schnell wieder zur Punktejagd bereit. An der Passhöhe beginnt an einem Abzweig der eigentliche Weg zum Cozia-Gipfel mit sehr steiniger Auffahrt. Danach folgt ein schöner Waldweg der an einer einsam gelegenen Almhütte endet. Von dort aus können wir den Gipfel schon sehen. Jetzt ist nur noch ein letzter aber relativ steil ansteigender Wiesenhang zu bewältigen und dann sind wir auch schon oben.

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Doch erwarten uns in der Nähe bereits einige „freundlich grinsende“ Hirtenhunde. Die Hunde liegen derzeit noch brav auf der Lauer, spurten aber exakt zum gleichen Zeitpunkt los, als Udo seine Weiterfahrt beginnt. Auf etwa halber Strecke hinauf zum Gipfel haben sie ihn erreicht und springen wild bellend und Zähne fletschend um sein Vorderrad. Hier hilft außer „Gas“ nur „Noch mehr Gas“ denkt Udo und kann so die Hunde hinter sich lassen. Für die restliche Truppe ist es dann nicht mehr so schlimm, da sich die Hunde schon müde gelaufen haben.

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Die wunderbare Rundumsicht vom Gipfel aus entschädigt uns jedoch für all die Mühen und Gefahren der Auffahrt. Unserer Meinung nach zählt der Cozia-Gipfel zu einer der schönsten Punkte in der ganzen Region!

 

Bei der Rückfahrt rächt sich dann Udos Tausch an seiner TT - großer Tourentank gegen kleinen Originaltank - und so erreichen wir nur mit Müh und Not (mitunter durch mehrmaliges Umlegen der Maschine, damit sich das restliche Benzin auf der Benzinhahnseite ansammeln kann) eine Tankstelle in Caransebes. Alle Tankstellen zuvor hatten leider nur „Njema“.

Mit voll getankten Motorrädern begeben wir uns nun auf staubiger Strecke (über unsere Gardenroute) nach Zlagna, um dann die Durchfahrt der Wasserlöcher weiter zu optimieren. Schön eingesaut (auch mal Eindruck schinden) kehren wir später wieder bei Zaharia ein.

 

Nachdem die Motorräder geparkt sind, können wir erneut die Qualität des noch verbliebenen URSUS prüfen. Dies fällt nun langsam auch einigen Husquarna-Treibern aus der anderen Gruppe auf.

 

Zitat:„Die stellen einfach immer nur ihre Motorräder ab und gehen direkt zum (sauf..) über, müssen aber niemals etwas warten oder gar reparieren“.

 

4. Tag: Borlova – Zlagna – Slatina Timis – Brebu Nou – Crivaia (– Anina – Resita )– Secu              –Lindenfeld – Buchin – Caransebes – Zlagna - Borlova

 

Diesmal steht echtes gemütliches Endurowandern bis Anina bzw. bis zur Schmalspurbahn nach Garana auf dem Plan. Also, nach der „Super-Ingo-Gruppen-Hektik“ auf die Bikes und los - über Wasserlöcher, Zlagna, Staubstraße, ewig viele und lästige Baustellen der E70 - nach Slatina Timis. Von dort aus schlagen wir in Richtung „Brebu-Nou“ ein, dem Hauptort der EnduRomania-Veranstaltung und fahren weiter auf schlechter und kurviger Straße bis zum Ortsanfang Valiug. Am wunderschönen Stausee vorbei führt uns eine tolle und gut ausgebaute Forststraße in Richtung Anina. Unserem euphorischen Treiben wird jedoch jäh ein Ende gesetzt, als ein Forstarbeiter uns aufhält und erklärt, dass dies alles Naturschutzgebiet ist und wir trotz EnduRoMania-Vignette dort keinerlei Fahrberechtigung hätten. Also kehren wir nach kurzer und erfolgloser Diskussion um und schmieden schnell einen neuen Plan.

 

Zurück in Valiug suchen wir uns einen neuen Forstweg, welcher uns in einem Tal immer entlang eines Baches in Richtung Secu führt.

Textfeld: Route Tag 4
Karpaten 2007

Kurz vor dem dortigen Secu-Hotel geht ein diesmal sehr stark von Waldfahrzeugen zerfurchter Weg zum Forsthaus Talva. Von hier aus wollen wir nach Lindenfeld, doch der Weg ist nur sehr schwer zu finden, denn Waldfahrzeuge haben alle eindeutigen Spuren verwischt. Unsere Entscheidung, die richtige Spur auf Anhieb zu finden strebt demzufolge fast gegen Null. Nach einigen Versuchen sind wir aber doch erfolgreich und können kurz darauf auf nicht zu anspruchsvoller Piste direkt bis nach Lindenfeld fahren.

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In Lindenfeld befindet sich auch ein (4.000er) Kontrollpunkt der EnduRoMania und so ist es nicht verwunderlich, dass hier reges Kommen und Gehen von Enduristen herrscht, zumindest während der offiziellen Veranstaltungszeit.

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Verwirrend für einige von ihnen ist anscheinend die Tatsache, dass wir dort im Gras liegen und dem geschäftigen Treiben mit einem gemütlichen Lächeln beiwohnen.

Der früher stark ausgewaschene und teilweise sehr steile Weg hinunter nach Poiana in anderer Richtung, ist zwischenzeitlich einer Planierraupe zum Opfer gefallen, wodurch der Schwierigkeitsgrad deutlich gesenkt wurde. Kurz vor Poiana beginnt dann mit der Betonstrasse auch der langweiligere Teil dieser Rückfahrt bis nach Borlova.

Nach dem erneuten Tankstop in Caransebes schwenken wir wieder auf die altbekannte Staub-Strasse nach Zlagna, um dort über unsere Gardenroute die nächsten Versuche an den tiefen Wasserlöchern in Angriff zu nehmen.

Trotz vielen Übens kommt jedes Mal eine andere und sehr erheiternde Variante der Durchquerung heraus - nicht wahr Horst?

 

Bei Zaharia angekommen, stellen wir einfach wieder die Motorräder standesgemäß ab und prüfen auf ein erneutes die Qualität des bereits mehrfach nachgefüllten URSUS-Vorrates.

5. Tag: Borlova – Turnu Ruieni – Batran – Obstgärten – Zervesti – Dalci – Borlova

 

Wir waren dieses Jahr noch gar nicht an der Turnu Rieni (Turmruine) oberhalb des Ortes, von wo man einen solch wunderbaren Ausblick über das gesamte Umland genießen kann!

Textfeld: Route Tag 5
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Also dann mal los. Nach kurzer Pause am Turm entscheiden wir uns zur Weiterfahrt über einen Höhenweg in Richtung Batran, welcher dann wahlweise nach Cicleni oder Dalci führt.

Als wir es bemerken, entscheiden wir uns schnell für einen sehr steil ansteigenden Wiesenweg, welcher direkt vor uns liegend in einen Buchenwald hinein führt. Ungewollt beschert uns dieser eine erhebliche Abkürzung. Oben angekommen orientieren wir uns kurz und erkennen einen von uns ebenfalls schon früher befahrenen Weg nach Brebu-Nou. Diesen nutzen wir eine Zeit lang, bis sich uns eine neue Offroad-Alternative zu dem Dreikreuzberg, oberhalb von Brebu-Nou eröffnet.

Zwischendurch zeigt unser heutiger Tourguid „Horst“

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Weiter über eine Pferdekoppel und dann immer einen Höhenweg im Wald folgend, werden wir einige Zeit später durch umgestürzte Buchenbäume regelrecht an der Weiterfahrt gehindert.

Äußerst motiviert können wir zunächst noch einige Bäume umfahren bzw. überwinden, doch dann stehen wir auf einmal vor einer für uns unüberwindbaren Schneise voller umgestürzter Bäume, welche uns letztendlich auch zur Aufgabe bzw. Umkehr zwingen.

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angepeilten Höhenweg erreichen, müssen wir abermals aufgrund eines extrem steilen und sehr ausgewaschenen Weges (eher wie ein Bachbett), umdrehen.

Schon vom Turm aus hatten wir anfangs auf einer riesigen Wiesenfläche eine Verbindung zu unserem Lieblingsweg (der Gardenroute) nach Zlagna entdeckt. Tatsächlich finden wir kurz darauf vor Ort auch ein zu öffnendes Gatter, wo uns allerdings ein tiefer Schlammweg mit tausenden von Kuhtritten völlig zermatscht, erwartet. Das hält uns jedoch nicht ab, diesen Weg weiter zu nutzen und so gelangen wir irgendwann tatsächlich auf unsere „Gardenroute“. Die Neugier treibt uns ein paar hundert Meter weiter rechts vom Hauptweg ab und wir folgen einigen Karrenspuren. Zwischen Birkenbäumen hindurch und durch äußerst sumpfige Löcher geht es hier in Richtung Zervesti, einem Ort am Stausee zwischen Borlova und Caransebes. Dort überqueren wir nur kurz eine Hauptstrasse, bevor wir uns auf gegenüberliegender Seite sofort wieder auf die Stollen machen. Immer Traktorspuren folgend ist nun interessantes Endurowandern angesagt. An einer uns ebenfalls noch vom letzten Jahr her bekannten Abzweigung stellt sich nun die Frage in welche Richtung es weitergehen soll. Links Richtung Cicleni, rechts Richtung Dalci oder geradeaus weiter in Richtung Batran. Für Horst war der Tag heute noch nicht lange und anspruchsvoll genug und so entscheiden wir uns für den in gerader Richtung führenden Weg, um noch ein paar zusätzliche Meter genießen zu dürfen. Kurz darauf münden wir an einem längeren Schlammstück, wo alles für uns bis dato Dagewesene in den Schatten gestellt wird.

Also wieder die ganze Piste zurück bis zur Straße und rein in den nächst möglichen Weg um zu probieren, wie weit man dann hier kommt. Kurz bevor wir laut GPS den von uns

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Wie sich zeigt ist an dieser Stelle das „Zeit/Schmutzverhältnis“ extrem ungünstig. Auf ca. 200 m Länge ist so tiefer Schlamm, dass die Motorräder darin zu versinken drohen. Auch setzen sich augenblicklich die Räder mit Dreck zu, dass sie zeitweilig wie geschlossene Scheiben aussehen.

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Nur mit großer Mühe und Hilfe aller X-Dreck Mitglieder können wir die Motorräder durch diesen Matsch zerren.

Anschließend nutzen wir einen besser befestigten Schotterweg zur Rückfahrt nach Dalci und Borlova. Ein neben dem Weg fließendes Bächlein bietet uns zwischendurch Gelegenheit zur Grobreinigung unserer Hosen, Schuhe und Motorrädern selbst. Ausnahmsweise ist an diesem Tage dann auch mal eine kleine Wartung angesagt und wir rücken unseren Motorrädern mit dem Hochdruckreiniger von Zaharia etwas zu Leibe. Die Qualitätsprüfung des bereits erneut aufgefüllten URSUS haben wir uns jetzt aber redlich verdient.

6. Tag: Borlova – Zlagna – Caransebes – Slatina Timis – Brebu Nou – Garana - Zagoru –

            Bucosnita – Caransebes – Zlagna – Borlova

 

Gestern hatten wir die Wasserlöcher unserer Gardenroute vernachlässigt, deswegen sind wir heute gleich am Morgen wieder zu unserer Lieblingsstrecke abgebogen, um mit einigen neuen Varianten die Durchfahrt zu erproben.

„So was, da steht doch rechts in Lenkerhöhe tatsächlich ein dicker Ast im Weg - Da kann man ja mit dem Lenker … - Das Wasserloch ist ja tief …- Dann steh ich halt wieder auf - Warum hilft mir denn keiner?“

Ok, Udo hat es gut überstanden und das Motorrad läuft auch wieder. Also touren wir weiter nach Zlagna (als ob nichts gewesen wäre) und über die Staubstrasse nach Caransebes um nach einem Tankstop auf der E70 bis Slatina Timis weiter zu fahren. Einem holprigen und teilweise sehr nassen Forstweg folgend visieren wir im Anschluss den EnduRoMania-Punkt „Poiana de Mar“ an. Leider verpassen wir dabei wieder einen Abzweig.

Textfeld: Route Tag 6
Karpaten 2007

völlig cool, wie man fünf bissige Hirtenhunde mittels permanenten Kreisfahrens auf der Wiese müde machen kann.

Dies dient einerseits sicherlich dem gut gemeinten Zweck unseres Schutzes, andererseits aber trägt es auch erheblich zur allgemeinen Erheiterung der nicht betroffenen Kumpels bei.

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Nach einer kurzen Pause an den drei Kreuzen führen wir unsere Tour am angrenzenden See entlang auf einer mit Schlaglöchern übersäten Strasse nach Garana weiter. Einem kleinen Ort, der uns besonders durch die sehr vielen Fahrzeuge mit deutschen Autokennzeichen „TS“ für Traunstein aufgefallen ist. Ab Ortsausgang halten wir uns dann auf einem lehmigen und ausgewaschenen Forstweg immer am Waldrand entlang, bis wir zu einer Abzweigung gelangen. Dort entscheiden wir uns für den rechts abgehenden Weg, welcher uns vorerst über eine Wiese  dann aber wieder direkt zu den scharfen Zähnen weiterer aggressiver Hirtenhunde führt. Einziger Ausweg in diesem Moment für Horst ist die Flucht querab in den nächstgelegenen Waldweg hinein. Wir folgen ihm ratlos aber insgeheim etwas schmunzelnd, denn die Hunde folgen in der Regel meist nur dem Ersten einer Gruppe. Nach erfolgreicher Flucht und kurzer Beratschlagung im Wald lenkt Horst bei der Wiederausfahrt die Köter gekonnt ab und so können wir unsere Endurowanderung auf richtigem Wege fortsetzen. Wenig später folgt auch er uns wieder, zwar ein wenig irritiert aber sichtlich unverletzt, obwohl ihn ein Hund leicht gekniffen haben muss.

Steil bergab durch einen Buchenwald führt uns die Piste weiter bis zu einem Bach. Nach der Durchquerung können wir ebenerdig unsere Fahrt auf normaler Forststrasse über das Forsthaus Zagoru zurück bis zur E70 fortsetzen. Zwangsweise müssen wir nun aber wieder durch die vielen Baustellen bis nach Caransebes zurück. Nach Zlagna überqueren wir mittlerweile ein allerletztes Mal und ganz gekonnt unsere berüchtigten Wasserlöcher, bevor wir in Borlova unsere heutige Tour abschließen.

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Nachdem wir Zaharia diese Woche einige male von unserem köstlichen Ramazotti haben probieren lassen und dieser mittlerweile aus ist, hat er uns heute eine Flasche wunderbaren und selbst gebrannten Heidelbeergeist zur traditionellen Qualitätsprüfung überlassen.

Besten Dank hierfür!

Eine langsam notwendige Wartung unserer Motorräder ist deshalb auch nur bei Udo drin, denn ihm sind im letzten Wasserloch die vorderen Bremsbeläge fort geflogen und diese muss er nun zwangsläufig erneuern, damit wir morgen wieder auf Tour gehen können. Auch sind seine vorderen Radlager nicht mehr allzu doll, doch werden sie es sicherlich morgen schon noch einmal aushalten.

 

 

7. Tag: Borlova – Muntele Mic – Ruine der Abhörstation – Borlova

 

Heute ist leider schon unser letzter Tag eingetroffen. Zum Abschluss wollen wir nochmals eine kleine, gemütliche aber nicht zu anspruchsvolle Runde drehen. Die Anstrengungen der letzten Tage stecken uns mittlerweile schon ein wenig in den Knochen und zudem wollen wir uns zuletzt nicht auch noch verletzen bzw. den Motorrädern größeren Schaden zuführen. Natürlich ist die kleine Schwäche nicht dem übermäßigen Konsum von Alkohol zu zuschreiben, denn dieser bewegte sich tatsächlich entgegen mancher Annahme noch im völlig zivilen Rahmen. Eher verursacht durch die körperlichen Verausgabungen, welche die Befahrung der unzählig vielen Pisten mit sich brachten.

So wählen wir, wie bereits am ersten Tag, nochmals die Auffahrt zum Muntele Mic über die alte Militärstrasse. Zuerst fahren wir zum großen weißen Stahlkreuz um von dort aus noch mal abschließend die schöne und gewaltige Aussicht genießen zu können.

Textfeld: Route Tag 7
Karpaten 2007X-Track Team

Nach einer kleinen Pause begeben wir uns dann auf den weiteren Weg zur alten gesprengten Ruine, einer ehemaligen Abhörstation. Rund herum beginnt es zwischenzeitlich zu Donnern und zu Blitzen, wie fast jeden Nachmittag in diesen Tagen, weshalb wir eine schleunige Abfahrt über die neu geteerte Strasse zurück nach Borlova bevorzugen.

Am Nachmittag ist es dann soweit und wir müssen leider mit dem Verladen und Verzurren unserer Motorräder beginnen, um dann sehr früh am nächsten Morgen wieder in Richtung Heimat aufzubrechen.

Miteinander fahren wir noch bis Ansfelden bei Linz, wo wir uns schon zu Beginn unserer gemeinsamen Reise getroffen hatten und wo wir uns auch wieder trennen müssen. Der Abschied fällt uns wie immer nicht gerade leicht. Auch der Gedanke, dass wir auf unsere nächste gemeinsame Reise wieder eine sehr lange Zeit warten müssen, macht die Angelegenheit nicht gerade leichter.

X-Track Team

Unsere schönen Erinnerungen werden uns jedoch sicherlich eine gewisse Zeit darüber hinweg trösten.

 

Resümee:

Wieder einmal haben wir einen ganz besonderen Urlaub erlebt und unsere Herausforderung „ROMANIA 2007“ gemeinsam bestritten. Die bereiste Region der rumänischen Südkarpaten stellte für uns nach wie vor das reinste Enduro-Paradies dar. Der Schwierigkeitsgrad konnte je nach Anspruch, Kondition und Fahrkönnen frei definiert werden. Dabei waren alle Pisten und Wege der ganzen Region mit Ausnahme der neuen Naturschutzgebiete nutzbar. Hoffentlich wird dies in näherer Zukunft bedingt durch den EU-Zutritt nicht der Vergangenheit angehören.

 

Wir jedoch wollen voraussichtlich auch mal wieder anderes Gebiet unter die Stollen nehmen. Man kann jetzt schon darauf gespannt sein, wohin uns unsere nächste Reise führen wird. Also, unbedingt dran bleiben!

X-Track Team

                        Euer  X-TRACK Team

PS: Über nette Grüße, ein Feedback oder auch über konstruktive Kritik mittels Gästebuch

freuen wir uns sehr!       

Mitten auf dem Forstweg zeigen uns dann einige Waldarbeiter wie man ohne Kran und nur mit einfachsten Mitteln Holzstämme auf einen alten Roman Diesel verladen kann.

Für Leute, die hochtechnische Ingenieursleistungen gewohnt sind, ein wirklich interessantes Schauspiel.

Nachdem sie uns entdecken, unterbrechen sie ihre Arbeit kurz, nur um uns vorbei zu lassen. In Deutschland wäre ein solches Szenario sicherlich so gut wie undenkbar!

X-Track Team
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